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Bitcoin-Scam: Apple-Mitgründer Steve Wozniak klagt gegen Google und YouTube - DER SPIEGEL

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Steve Wozniak, der gemeinsam mit Steve Jobs Apple gründete, hat vor dem Oberlandesgericht von Kalifornien Klage gegen das Videoportal YouTube und dessen Mutterfirma Google erhoben. Gemeinsam mit 17 weiteren Betroffenen wirft er den Unternehmen in der Klageschrift (PDF) vor, monatelang nichts dagegen unternommen zu haben, dass Unbekannte auf YouTube Videos verbreitet haben, in denen die Namen und das Erscheinungsbild der Kläger für einen sogenannten Bitcoin-Scam genutzt wurde.

Konkret heißt es in dem Schreiben, die Täter hätten Bilder und Videos von Steve Wozniak verwendet, "um Nutzer zu überzeugen, dass er ein Live-"BTC"- oder "Bitcoin-Giveaway" veranstalte und dass er für einen begrenzten Zeitraum jedem Nutzer, der seine Bitcoin einschickt, doppelt so viele zurückschickt." Tatsächlich aber hätten die Opfer dieser Betrugsmasche nichts zurückbekommen, seien so nur um ihr in der Kryptowährung angelegtes Geld gebracht worden.

Die Methode erinnert an den Twitter-Hack von Mitte Juli. Dort waren Accounts prominenter Nutzer wie Elon Musk, Bill Gates und Apple gehackt worden, um in deren Namen Nachrichten zu verschicken. Auch hier wurden die Nutzer mit dem Versprechen, sie würden die doppelte Summe zurückerhalten, aufgefordert, Bitcoin einzuzahlen, die sie nie wieder sahen.

Lob für Twitter

In Wozniaks Klage wird auf ebendiesen Fall explizit hingewiesen und Twitters schnelle Reaktion gelobt. Noch am selben Tag, als die ersten Meldungen über die Betrugsversuche bekannt wurden, habe das Unternehmen "schnell und entschlossen" reagiert, um die Konten seiner Nutzer zu schützen. Zudem habe Twitter sich umgehend für den Vorfall entschuldigt.

YouTube hingegen, so Wozniaks Vorwurf, habe sich "im vollen Wissen um diesen Scam" gesträubt, die fraglichen Videos zu entfernen. So habe das Unternehmen dazu beigetragen, dass immer mehr solche Videos auf der Plattform erschienen seien und diese auch legitim wirkten. Überdies habe YouTube die Videos über bezahlte Werbung genau jenen Nutzern nahegebracht, "die am ehesten geschädigt werden könnten."

Die Kläger vermuten, die gefälschten Videos seien von Millionen Nutzern gesehen worden und der Schaden für die Opfer in aller Welt gehe in die Millionen. Dabei stützen sie sich unter anderem auf einen Bericht, in dem von Erkenntnisse einer IT-Sicherheitsfirma die Rede ist. Diese gehe davon aus, dass allein Scams, die den Namen von Elon Musk missbrauchten, Bitcoin im Wert von rund zwei Millionen Dollar überwiesen worden sein sollen.

Zudem sei Wozniaks Ruf "irreparabel geschädigt" worden. Wozniaks Anwalt fordert nun, YouTube zu verpflichten, die fraglichen Videos zu entfernen. Zusätzlich verlangt er einen Schadensersatz, dessen Höhen in einem Prozess festgelegt werden soll. Ob ein solcher Prozess stattfinden wird, liegt nun im Ermessen des Gerichts.

YouTube hält sich zu der Klage bisher bedeckt. US-Medien schickte der Konzern auf Anfrage nur den gleichlautenden Kommentar: "Wir nehmen den Missbrauch unserer Plattform ernst und ergreifen schnell Maßnahmen, wenn wir Verstöße gegen unsere Richtlinien feststellen, so wie Betrug oder Nachahmung."

Icon: Der Spiegel



July 25, 2020 at 01:55AM
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