Der erste Mac mit Apple-CPU ist eingetroffen, Macwelt macht den Geschwindigkeitsvergleich. Ein natives, selbst entwickeltes Benchmark-Programm liefert sensationelle Ergebnisse.
Den allerersten Mac mit Apple-Silicon-Prozessor gibt es nicht zu kaufen. Nur Entwickler bekommen das sogenannte Apple „Developer Transition Kit“ kurz :“DTK“ und müssen dafür mehr als 500 Euro berappen. Für eine Leihgabe wohlgemerkt, denn man muss das DTK wieder an Apple zurückschicken.
© André Martin
Wir haben uns um ein DTK beworben und Ende August 2020 tatsächlich eines von Apple bekommen. Das erste was uns interessiert, ist natürlich die Performance. Ausgerüstet ist der Mac Mini mit einem Apple A12Z Bionic, der bereits im iPad Pro zum Einsatz kommt. Das Problem: Es gibt noch keine nativen Benchmark-Programme, die die echte ungebremste Geschwindigkeit der CPU messen können. Zwar laufen aktuelle Benchmarks wie Geekbench 5 und die Ergebnisse können Sie im Internet auch sehen. Doch sie werden auf dem DTK im Intel-Emulations-Modus unter Rosetta ausgeführt. Das kostet jede Menge Performance und zeigt nicht die wahren Möglichkeiten des Apple-Chips.
Also setzten wir uns hin, installierten die aktuelle Beta-Version von Xcode 12 und schrieben unser eigenes Benchmark-Tool namens „Apple Silicon Benchmark“ in Swift und SwiftUI. Es führt drei extrem CPU-lastige Funktionen aus und misst dabei die Zeit in Millisekunden:
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Es erzeugt eine Million zufällige Zahlen jeweils in verschiedenen Zahlenformaten (Ganzzahlen in 8 bis 64 Bit, Fließkomma, Fließkomma für Grafikausgaben)
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Es führt eine Million Fast Fourier Transformationen (FFT) durch, um ein Datenpaket (Sinuswelle) vom Zeit in den Frequenzbereich zu transformieren (wird oft in Audio-Anwendungen verwendet). Dazu benutzt es das „Accelerate“-Framework von Apple, das FFT-Operationen beschleunigt.
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Es startet den Open-Source-Raytracer „SwiftRay“ (Dank an Renaud Pradenc) nach und berechnet eine virtuelle Szene per Raytracing.
Die ersten beiden Tests verwenden nur einen CPU-Kern (Single-Core), SwiftRay hingegen versucht alle Kerne gleichzeitig einzusetzen (Multi-Core). Das Gesamtresultat dürfte einen guten Querschnitt CPU-lastiger Anwendungen ergeben. Die Grafikperformance wird hierbei nicht gemessen.
© André Martin
Wir lassen Apple Silicon Benchmark insgesamt dreimal laufen. Auf dem DTK im nativen Modus, dann unter der Intel-Emulation Rosetta und auf einem aktuellen 16-Zoll Macbook Pro mit Intel Core i9 Prozessor (8 Kerne). Immer jeweils unter der aktuellen Entwickler-Beta von macOS 11 Big Sur.
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Die Ergebnisse zeigen, dass Rosetta ziemlich genau 50 Prozent der Leistung schluckt. Das DTK ist damit in vorhandenen Intel-Anwendungen etwa so schnell wie ein 15-Zoll-Retina-Macbook Pro aus dem Jahre 2012.
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Die nativen Ergebnisse sind jedoch fast schon eine Sensation, denn das DTK erreicht hier aus dem Stand die gleiche Performance des aktuellen 16-Zoll-Macbook Pro mit Achtkern-Intel-Chip. Das haben wir so nicht erwartet!
© André Martin
Im folgenden Video haben wir den Vorgang aller drei Tests festgehalten.
Fazit
Apple Silicon ist schon jetzt konkurrenzfähig und vergleichbar mit aktuellen Intel-Chips. Man kann davon ausgehen, dass Apple die Performance seiner eigenen Chips weiterhin drastisch steigern wird. Die ersten kommerziellen Macs mit Apple Silicon dürften, zumindest was die CPU-Leistung angeht, den momentanen Intel-Macs in nichts nachstehen.
© André Martin
August 28, 2020 at 01:33PM
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Apple Silicon schlägt Macbook Pro 16" im Geschwindigkeitsvergleich - Macwelt
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